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Dann habe ich Hunger. Schon kurz, nachdem ich das bemerke, stehe ich bei »Burger King« an der Schlange und beobachte einige seltsame Gestalten, die mit koffeinhaltigen Getränken in der Hand im Kreis stehen und sich dabei anbrüllen.
Öde. Ich schaue lieber ins Portemonnaie. Auch öde. Zuwenig Silber und Gold, und zuviel dünnes Kupfer für meinen Geschmack. Ich fische einen Teil des Kleinstgeldes heraus, um es durch geschickte Zahltaktik gegen einen 99-Cent-Burger und ein handliches 10-Cent-Stück einzutauschen.
Unterdessen halten drei der brüllenden Gestalten ihre mit Kamera ausgestatteten Mobiltelefone am ausgestreckten Arm in Richtung jener Gestalt, die am lautesten brüllt, und knipsen den Mann ausgiebig. Ich sehe ihn mir an. Nur wenig Gründe, ihn exzessiv abzubilden, denke ich. Aber weil er am lautesten schreit, ist er offenbar der Chef, und es handelt sich um Huldigungsgesten. Nichts hat sich geändert. Wenigstens trägt er keinen gewagten Oberlippenbart.
Ich bin endlich dran. Eine sehr hübsche und sehr asiatische Frau fragt mich sehr lächelnd nach meinem Wunsch. Ich sage, daß ich gern einen Cheeseburger hätte.
Sie sagt: »Mitschicken?«
Hm? »Entschuldigung?«
»Cheeseburger mitschicken?«
Ich werde etwas ratlos. ›Möchten Sie dazu etwas trinken?‹ ist mir phonetisch zu weit weg, deshalb entscheide ich mich für ›Mit Schinken?‹. Eigentlich ist es völlig egal, denn ich möchte weder das eine noch das andere noch überhaupt irgendetwas besonderes.
Ich sage, daß ich nur einen ganz normalen Cheeseburger möchte.
Als sie ihn mir reicht, gebe ich ihr meine handverlesenen Münzen; einen Euro und neun Cent. Es beginnt der mysteriöse Teil der Sache. Sie nimmt das Geld, wirft den Euro in die Kasse und zählt die kleinen Münzen gewissenhaft nach. Dann legt sie ein weiteres Centstück darauf und gibt mir den Haufen zurück.
Jetzt bin ich komplett ratlos. Mit einem Haufen Münzen in der Hand stehe ich neben der Kasse und sehe zu, wie sie sehr hübsch den nächsten Kunden anlächelt.
Und dann gehe ich.
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