29.11.2010

Der fröhliche Text zum Wochenauftakt

Menschen in der Großstadt kleiden sich gern wie die Teilnehmer einer Polarexpedition. Welches Geheimnis steckt hinter dem unheimlichen Trend zu Outdoor-Kleidung?

Ein bizarres auf jeden Fall. Hier wird es beim Namen genannt:

Der edle Wilde in der Stadt »


(In sehr viel kürzerer Form auch hier schon einmal thematisiert.)

(Danke, M.!)

17.11.2010

Fast richtige Werbeslogans

HippHopp. Claus Hipphopp - ich schwör dafür mit wie ich heiße!
© Fresia

16.11.2010

Zwitscher, zwitscher

Die Klügsten und Besten haben ihn längst bemerkt: den Twitter-Button. Da kann man, man ahnt es, draufdrücken und twittern. Weitersagen, was einem gut gefiel zum Beispiel, oder sich über was ganz Schlechtes lustig machen. Oder gar nichts. Man kann ihn nämlich auch einfach ignorieren, womit wir gleich bei dem Punkt sind, warum der Twitter-Button hier nicht der normale Twitter-Button ist, wie die Allerklügsten und Allerbesten sicher auch schon bemerkt haben.

Twitterer (Symbolbild) // © netzwort.de
Twitterer (Symbolbild) // © netzwort.de

Den kann man zwar auch ignorieren – aber er ignoriert einen umgekehrt nicht. Die »offizielle« Art des Einbettens hat kurz gesagt zur Folge, daß die Verbindungsdaten jedes Besuchers automatisch an den Twitter-Server übergeben werden. Auch wenn man nicht draufklickt. Und auch dann, wenn man nicht hinguckt, und sogar dann, wenn man ihn nicht einmal bemerkt. Sowas mögen wir hier nicht. (Nicht jeder Gast findet das schlimm, das weiß man aus entsprechenden Diskussionen, aber manche eben doch, außerdem geht es sowieso mal wieder vorrangig ums Prinzip.)

Und, apropos gehen, es geht ja auch anders. Mit ein bißchen Tricksen (selbst das ist spektakulär übertrieben) bekommt man einen Twitter-Button hin, der aussieht wie ein Twitter-Button und funktioniert wie ein Twitter-Button, aber nicht ungefragt Daten saugt wie ein Twitter-Button. Nachteil: keiner, wenn man nicht gerade darauf besteht, eine aufpoppende »Share Box« zu nutzen statt der herkömmlichen Twitter-Seite. Wer sowieso bei Twitter ist, kann also bequem und ohne lästiges Copy & Paste rasch einen Link mit entsprechendem Titel zwitschern. Wer nichts twittern möchte, läßt es einfach bleiben – und wird vor allem auch selbst bleibengelassen. Oder so.

Ende des Durchpiepens.

12.11.2010

»?!«

Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man nicht vorzufinden wünscht, wenn man irgendwo einbricht. Keine Beute zum Beispiel. Oder wartende Polizisten. Drei Bullterrier, die seit einer Woche nichts gefressen haben. Andere Einbrecher. Tausend Murmeln auf dem Fußboden.

All das möchte man nicht vorfinden. Und es gibt Dinge, die man wirklich nicht ...

Und wenn das abgesprochen war, dann war's gut abgesprochen.


What are the chances ...? Herrlich.

(Dank an AW!)

10.11.2010

Aus dem Tagebuch eines Unkundigen

Heute bei Chagall gewesen. Mit Malerei kann ich nur sehr wenig anfangen, was über die grundlegendsten ästhetischen Kategorien (»Oh, hübsch« / »Bäh.«) hinausgeht; noch nie hat mich ein Bild nur annähernd so berührt oder fasziniert wie mich Texte, Songs oder auch Fotografien berühren oder faszinieren können.

Trotzdem gehe ich gern in Ausstellungen. Oder vielleicht gerade deshalb? Vielleicht ist es die Hoffnung, einmal von einem Gemälde umgehauen zu werden und darauf, daß sich eine Tür auftut in eine Welt, die mir bisher verschlossen ist. Kann auch sein, daß ich einfach die Atmosphäre mag: Ruhige Menschen stehen vor Wänden und verhalten sich still. Sehr angenehm. (Ein bißchen unterlaufen wird dies seit einiger Zeit allerdings durch die Audio-Führungen, bei denen man sich Informationen zu jedem Ausstellungsstück auf einem Kopfhörer aufsagen lassen kann. Vor allem ältere Menschen wirken damit unfreiwillig ein bißchen wie die Arschlöcher in der U-Bahn, nur daß aus ihren Lautsprechern keine Beats, sondern monotone Brabbeleien klingen. Man muß aber nachsichtig sein, wahrscheinlich sind sie wirklich schwerhörig. Oder sie wissen einfach nicht, wo man leiser dreht und trauen sich auch nicht zu fragen, weil sie dann womöglich als ahnungslose Vorgestrige behandelt werden, die simpelste Technik nicht begreifen.)

Chagall also. Keine Ahnung, was der so trieb, wer er war und was er wollte. Nicht einmal seinen Vornamen hätte ich vorher aus dem Stand aufsagen können, trotz der zahlreich und prominent aushängenden Plakate, die für die Ausstellung werben. (Marc.) Um nicht ganz unvorbereitet zu sein, den Wikipedia-Eintrag überflogen. Wie man wiederkehrende Motive in Chagall-Gemälden zu deuten habe: Nackte Brüste symbolisieren »sowohl Erotik als auch Fruchtbarkeit« und die Häuser seiner Heimatstadt Witebsk stehen für das »Heimatgefühl des Malers«. Das muß man natürlich wissen.

Finde vielleicht nicht genau diese, aber Erläuterungen im allgemeinen immer recht aufschlußreich; um zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, warum das Bild nun genau so aussieht, wofür Motive und Farben stehen können und warum die Straßenlaterne zwei Beine und Füße hat. Auch die im Filmraum gezeigte Dokumentation half. (Filmräume mit Endlosschleifen haben den Vorteil, daß man einfach irgendwann reingehen kann und sitzenbleibt, bis man wieder an der Stelle angelangt ist, an der man dazustieß. Nachteil: Es kommt auch ständig irgendwann jemand rein.)

Jedenfalls: gelungene Schau. Wieder (ein wenig) was gelernt. Aber wieder kein Bild dabei, daß mich sofort und vollständig umgehauen hat, ein paar immerhin haben mir wenigstens gut gefallen:

In der Dämmerung
Weiß nicht warum. Einfach der Gesamteindruck, vielleicht die Farben, das nicht Allzubunte, vielleicht ja doch die (zunächst gar nicht gesehene, aber möglicherweise unbewußt wahrgenommene) wandernde Straßenlaterne, die folgende Fragen aufwirft: Wohin geht sie? Warum geht sie dorthin? Und warum hat sie zwei Beine?

Die Hochzeitszeremonie
Thematisch nicht mein Fall, aber optisch großartig. Dieser blutrote Schleier über der ansonsten schwarz-weißen Szene.

Paar mit Ziege
Super Titel! Wieder die Farben. Daß eine junge Frau und ein alter Mann und eine Ziege sich in einer Situation befinden, die gleich den Rahmen des Jugendfreien zu verlassen scheint, ist sicher metaphorisch zu sehen.

Selbstportrait mit Pinseln
Erstens: sein Gesichtsausdruck. So selbstbwußt-verschmitzt. Zweitens: auch ein schöner Titel. Aus irgendeinem Grund finde ich die Erwähnung der Pinsel lustig.

[Straßenansicht mit Kirche, Titel vergessen]*
Schöne, fast idyllische Szene. Merkwürdig gemalter Himmel mit blauen Strichen auf dem Grundblau, wie durchgestrichen.

[Ansicht seiner Heimatstadt Witebsk, Titel vergessen]
Wahrscheinlich auch wegen der Nichtbuntheit, es dominiert das Grün.

Der Engelssturz
Dramatische Szene in dramatischen Farben, leicht düster, mag ich.


*) Das Bild ganz rechts auf der vorderen linken Wand.

04.11.2010

Sony vs. Sony

Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht verfügbar. Dann sollte Sony aber auch darauf achten, daß in Videos auf den eigenen deutschen YouTube-Kanälen keine Musik von Sony vorkommt.

Es sieht halt doof aus.

Sony BRAVIA, BRAVIA Werbespot, Sony TV-Werbespot

»Der offizielle BRAVIA Motionflow 200Hz-Werbespot von Sony mit Kaká: Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht verfügbar.«

(Gefunden im Kraftfuttermischwerk.)

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