Symbolbild(er) II
stw | 19:34 | mostly harmless | gefunden | zwitschern
Symbolbild
Auch im Ausland möchte man gern wissen, wie das aussieht, wenn der Deutsche wählt. So nämlich:
Es klärte auf: Times Online.
stw | 11:43 | mostly harmless | gefunden | zwitschern
Sprichwörtliche Schmerzen
Oder: Leiden mit Metaphernpotential
Wenn beide Füße wund sind – kann man nicht mehr humpeln.
Ruhig mal drüber nachdenken.
Oder vielleicht auch lieber nicht.
stw | 15:37 | mostly harmless | zwitschern
Sprechen Sie fremd? (2)
Wann beherrschst du eine fremde Sprache wirklich? Wenn du einen beliebigen soziologischen Aufsatz in ihr flüssig und ohne Verständnisverlust runterliest.
stw | 18:48 | wortwahl | kulturalien | zwitschern
Sieben ohne: Das Ende
[ursprünglich: 14. April 2009]
von Ute Janssen
»Oh doch, natürlich ist das wichtig«, erkläre ich meinem Freund, während ich zielstrebig auf den nächsten internetfähigen Rechner zusteuere. Wir sind in Stockholm und verbringen dort ein romantisches Oster-Wochenende. Eines habe ich bei unserer Reisevorbereitung jedoch vergessen: Herauszufinden, wann genau eigentlich die Fastenzeit endet.
Seit Aschermittwoch verzichte ich auf alles Süße: auf Schokolade, auf Kuchen, aber auch auf jegliche Form des Zuckers, zumindest dort, wo er süß macht: Ich esse seit sieben Wochen keine Erdbeermarmelade mehr zum Frühstück, keinen Blaubeerjoghurt nach dem Essen und trinke keine Bionade mehr im Kino. Salatdressing wird seit Aschermittwoch bei mir mit Honig zubereitet. Und so schwierig mir es manchmal fällt, das Süße aus meinem Leben zu verbannen, jetzt weiß ich doch tatsächlich nicht, wann eigentlich offiziell Schluss ist – mit der Fastenzeit.
Hatte ich nicht mal etwas von Ostersamstag 12:00 Uhr gehört? Ich bin nicht besonders bibelfest. Aber daß es am Ostersamstag aus christlicher Sicht noch relativ wenig zu feiern gibt, das weiß sogar ich. Ein kurzer Blick ins Internet bestätigt meine Zweifel. Die Fastenzeit endet in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag. Also mitten in der Nacht aufstehen und eine Tafel Nuß-Schokolade verputzen? Nein, danke. Ein bißchen zivilisierter darf es schon sein. Das bin ich schon meinen Lesern schuldig. Mein Fastenbrecher soll ein schönes Stück Kuchen am Ostersonntag sein. Oder ein Eis. Oder was mir sonst so Zuckersüßes und Unwiderstehliches über den Weg läuft.
Und dann war er da – der Ostersonntag. Die ersten süßen Versuchungen hält das Frühstücksbuffet bereit. Marmelade? Zu unspektakulär. Osterkuchen? Sieht irgendwie trocken aus. An einem belebten Stockholmer Platz kauft mein Liebster sich ein Daim-Eis. Das sei schließlich typisch schwedisch und gehöre daher zur kulinarischen Begegnung. Aha. Aber ein Eis? In Schweden? Und dann auch noch ein Kiosk-Eis? Keine Kugeln? Kein italienischer Eisverkäufer? Nein, das scheint mit nicht das zu sein, worauf ich seit sieben Wochen warte. Die richtige Versuchung wird schon noch kommen, dachte ich mir. Und sie kam!
Ein Stück Himbeer-Mandel-Kuchen serviert mit einem heißen Lavazza Latte Macchiato am Stockholmer Hafen. Das war mein so offizielles wie würdiges Ende der Fastenzeit. Es hat gut geschmeckt. Allerdings auch nicht so wahnsinnig, wahnsinnig gut, wie ich mir es so manchesmal in den sieben Ohne-Wochen vorgestellt hatte.
Und soll ich ihnen etwas verraten? Es war bisher meine einzige zuckersüße Nascherei. Ich habe mich an mein natursüßes Dasein gewöhnt und so manches lieb gewonnen: Den Fruchtaufstrich statt Marmelade, den Natur-Joghurt mit frischem Obst. Ich denke ich werde einiges davon beibehalten. Aber: Wenn das Wetter auch morgen noch so zauberhaft frühlingshaft ist, dann verrate ich Ihnen auch, wo Sie mich morgen Abend treffen können: Dort, wo mich ein großer, hagerer Italiener mit den ersten Sonnenstrahlen sicherlich schon vermißt hat. An meiner Lieblingseisdiele – im Grindelhof!
– Ende –
Alle Folgen (umgekehrt chronologisch):
Gast | 12:14 | mostly harmless | zwitschern
Vorschlag
Allen Straßenmusikern, die noch ein einzigesmal eine »Der Pate«-Melodie in der Fußgängerzone spielen, wird nicht mal mehr ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen können.
stw | 19:12 | mostly harmless | alsteralltag | zwitschern
Amwassersitzer
stw | 20:48 | zwitschern
Schiebung!
Nach all dem neuem Alten auch mal wieder etwas ganz neues Neues: neue Optik nämlich. Ganz neue Optik. Mit einer sehr diskreten Bildnavigation, die neben dem Vorteil, daß man sie nicht sieht, allerdings auch einen kleinen Nachteil hat: Man sieht sie nicht. Aber man entdeckt sie dennoch. Versuchen Sie's – und schieben Sie selbst.
Worum es geht? Darum:
Viel Spaß!
stw | 22:23 | zwitschern
Sieben ohne: Krise!
[ursprünglich: 3. April 2009]
von Ute Janssen
Ohne Zucker lacht das Leben – habe das wirklich ich behauptet? Wie konnte ich nur?! Ohne Zucker ist das Leben: leer, unsüß, irgendwie blöde.
Es gibt so Tage, da brauche ich einfach Schokolade. Gestern war so ein Tag. Und vorgestern auch. Und vorvorgestern. Alle Menschen um mich herum essen Schokolade, »Ritter Sport« ist mit der 267. Sorte »Pfirsich-Maracuja-Joghurt« auf dem Markt, die ersten Sonnenstrahlen katapultieren auch die ersten Eis-Esser in die Straßen. Und ich? Was darf ich?! Schokolade? Vanille? Tiramisu? Nein, Trockenfrüchte. Na bravo.
Der Schokoladen-Riegel ist ein Zeitgenosse der Krise, das schrieb am Dienstag die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der feuilletonistische Beweis: Der Riegel »Mars«, übrigens in den USA unter dem Namen »Milky Way« eingeführt, erblickte 1923, mitten in der amerikanischen Rezession das Licht der Welt. (Interessanterweise heißt das, was wir hierzulande als »Milky Way« kennen, in den USA »3 Musketeers« und ist – soviel Zeit muss sein – seit 1932 im Handel.)
Noch nicht überzeugt von der These Schokolade = Krisenprodukt? Dann hält die FAZ einen weiteren Beweis für Sie parat. Die Famile Mars, bis heute eine der reichsten der Welt, legte 1930, gleich nach dem Börsencrash der Wall Street, den klebrig-süßen Schoko-Nuss-Riegel »Snickers« auf. Und was höre ich heute in den Wirtschaftsnachrichten? Die Schokoladenfabrik Halloren aus Sachsen-Anhalt, die älteste und einzige börsennotierte Schoki-Produktion in Deutschland, meldet das erfolgreichste Geschäftsjahr ihrer Geschichte.
Gilt also: je unglücklicher, desto süßer die Zeiten? Was mich betrifft: Ja! Zumindest, wenn das Unglück nicht allzu groß ist. Gegen Hamburger Schmuddel-Wetter hilft: zarte Milchschokolade. Gegen hormonelle Unpäßlichkeiten: »Ritter Sport Knusper Keks«. Gegen Liebeskummer: schon schwieriger. Eigentlich nur die beste Freundin. Aber eine Eis-Packung Cremissimo, gemeinsam gelöffelt, unterstützt den Heilungs-Prozeß. Und in der Krise? Da ist Schokolade ein luxuriöses Produkt, das nicht teuer ist, ein kleines Glück für jedermann. Die Börsenkurse wird selbst die edelste Chili-Zartbitter-Schokolade wahrscheinlich nicht nach oben treiben, aber wenn sie es genau wissen wollen, lesen Sie lieber die Wirtschaftsnachrichten. Oder die FAZ. Ich esse derweil meine Trockenfrüchte.
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Gast | 09:40 | mostly harmless | zwitschern