Schon wieder nicht. Alles Selektive hin, Wahrnehmungen her: Kaufe ich mir eine Einzelfahrkarte für den hiesigen öffentlichen Nahverkehr, kommt niemals jemand, der sie zu sehen wünscht. Niemals. An jenem einem Tag hingegen, an dem ich als noch unkundiger Neubürger versehentlich ein nicht ausreichendes Ticket löste, wartete eine Hundertschaft den Ausgang versperrender Kontrolleure an der Haltestelle und sanktionierte meinen damals mangelhaften Durchblick.
Nächstens werde ich ein Ticket kaufen, es zerreißen und eine Hälfte fortwerfen.
Und dann bin ich mal gespannt.
Experiment
stw | 15:57 | mostly harmless | alsteralltag | zwitschern
Und tschüß
Aus der Reihe Merkwürdige und irgendwie leicht perfide Verabschiedungen, bei denen man gespannt ist, ob sie sonst irgendjemand merkwürdig und irgendwie leicht perfide findet:
»... und allen Mitarbeitern wünschen wir einen wohlverdienten Feierabend.«
(Ende des lautsprecherdurchgesagten Hinweises auf die
zur Neigung gehende Öffnungszeit des Kaufhauses)
Wir wünschen: ein verdientes Wochenende.
stw | 17:48 | wortwahl | alsteralltag | zwitschern
Vier
Das Linkquartett zum suutjen Wochenausklang.
Track Me Not
Kleine Erweiterung für den Firefox, um die Datensammler hinter den Suchmaschinen ein wenig zu verwirren.
Vorurteile
Oder: Kleider machen Leute. Was man beim Einkaufsbummel nicht tragen sollte.
Die Bahn kommt
Aber auch an? Eine etwas ungewöhnliche Streckenführung aus der Vogelperspektive.
Vorurteile II
Wie man Menschen ausreden lassen sollte, so sollte man sie auch fertigzeichnen lassen. Bevor man Böses dabei denkt.
stw | 12:00 | mostly harmless | gefunden | zwitschern
Netzwort
Eigentlich könnte man sich auch mal folgendes fragen: Ob sich der Terminus »tuben« jemals über ein spinnerkarikierendes Blödeln hinaus etablieren wird.
Aus dem »netzwort.de-Lexikon des nützlichen Alltagswissens, aber wenn man's nicht weiß, ist's auch nicht so schlimm«:
tuben (spr.: tju'-ben) – Suche nach und Sammeln von Musikvideos oder Konzertmitschnitten auf der Internetseite www.youtube.com sowie Nutzung letzterer als Musikbox; Begriffsbildung analog zum → googeln; Bsp.: »Wie? Mit Doppel-E? Ich tub' das mal.« / »Ich hab's getubt. Hammer.«
stw | 17:43 | wortwahl | mostly harmless | zwitschern
Am Scheideweg
stw | 11:08 | alsteralltag | zwitschern
Wissenswertes ...
... für Abspanngucker:
Der »boom operator« war keineswegs der Zuständige für die ganzen Knalleffekte auf der Leinwand.
... für Ratsuchende beim Einkauf:
»Entschuldigung, ich hätte gern mal eine Frage« ist keine gute Gesprächseröffnung.
... für alle:
»Ich will wissen, ob die Schwester von Claudia Schiffer schwitzte (In Unterhose geschrieben)« ist ein recht bemerkenswerter Kolumnentitel.
stw | 20:11 | mostly harmless | kulturalien | alsteralltag | zwitschern
Kaufbefehl
Siebenundsiebzig Minuten übers Leben, die Gesellschaft und den ganzen Rest; Papst und Politik, Müll und Medien. Siebenundsiebzig Minuten Geist, Witz, Sarkasmus, Häme, Bosheit, Lässigkeit. Da passen auch die kleinen Albernheiten. Thematisch nicht so bunt wie der Vorgänger, aber genauso gut. Anhören!
(Wer den ersten Mitschnitt nicht kennt, bestellt »Liebe« am besten gleich mit. Und, noch viel besser, geht mal hin, wenn Hagen Rether in der Nähe ist. Lohnt sich, aber richtig.)
stw | 22:47 | kulturalien | zwitschern
Trio
Auch ein selten Ding: der gemischte Dreier. Ohren gespitzt!
Weißabgleich(ung)
(Photographie)
Gleisabweichung
(Eisenbahnie)
Gleichabweisung
(Bürokratie)
Alle Rechte vorbehalten.
stw | 11:38 | wortwahl | versiert | zwitschern
Philosophisch
Es ist aber auch ein Kreuz mit den Namen. Meier? Meyer? Oder Maier? Schmidt oder Schmitt? Menz, Mentz?
Im Internet ist das im Mißerfolgsfalle rasch korrigiert, schwerer haben es da zum Beispiel Straßenschildbeschrifter. Dort lautet die Abwägung: Entweder man fängt noch einmal ganz von vorne an. Oder eben nicht:
stw | 16:52 | gefunden | alsteralltag | zwitschern
Vier
Die Klicktips.
Heute: Sonderausgabe »Manchester Photography«. Vier Photographen aus Manchester und Umgebung mit viel mehr als vier Photographien aus Manchester und Umgebung. Und auch von ganz woanders.
a working title photoblog – Von Nick Prior. Mit Hang zu und Blick für Strukturen.
Iain Hutchinson – Stockport und Manchester in schwarz und weiß.
maxblack – Leicht surreal, aber schwer sehenswert. Von David Johnson.
ThomasWoodPhotography – Und so farbenfroh kann England sein.
Klicken!
stw | 13:20 | kulturalien | gefunden | zwitschern
Rathausturm
stw | 17:31 | alsteralltag | zwitschern
Wohlklang
Aktuelles Lieblingswort:
»Klofußumpuschelung«
(Wer zu wissen glaubt, aus wessen Schriften es stammt, schreibt die richtige Lösung auf eine Postkarte und schickt sie an den Sachbearbeiter im Finanzamt. Er gewinnt das frohe Bewußtsein, einen farbigen Moment in den grauen Alltag gekleckst zu haben.)
stw | 22:55 | wortwahl | mostly harmless | zwitschern
Innere Uhr
Wenn man schließlich das Bedürfnis aufkommen spürt, dem Gesprächspartner zu erklären, eine »Diddlmaus« sei die junge Kati Witt auf dem Titelblatt einer sächsischen Illustrierten, ist es Zeit, sich endlich ins Bett zu verabschieden.
stw | 22:22 | wortwahl | mostly harmless | alsteralltag | zwitschern
Luxauge
Die ziemlich unregelmäßige Kolumne
Klick' Dich krank
Wie gefällt Ihnen diese originelle Eröffnung: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. »Moment!«, ruft schon hier der Erste, »das stimmt doch gar nicht«, und er argumentiert mit dem Verweis auf manch durchtrainierten Berufssporttreibenden beim Versuch der freien Rede. Mag sein. Manches aber stimmt noch weniger, zum Beispiel der Umkehrschluß.
Unlängst absolvierte ich, des Geistes Wohl zu Nutze, im Internet einen der zahlreich offerierten Wissenstests. Ergebnis: Sehnenscheidenentzündung. Körper krank. Was da zu klicken ist! Vom steinigen Gang von der Ankündigung über die vierseitige Beschreibung und dem auf einer eigenen Seite zum Ausdruck gebrachten Wunsch, ich möchte viel Spaß haben, hin zur ersten Frage will ich gar nicht sprechen – hier erst beginnt der Leidensweg.
Noch sind wir auch gar nicht bei der Frage, sondern einer kleinen, groß illustrierten Vorbemerkung dazu, ein weiterer Klick erst enthüllt, was zu wissen begehrt wird, und einen Klick weiter darf ich auswählen, wer meiner Ansicht nach das Fernsprechwesen auf den Weg brachte, wofür ich zwei Klicks später ob meiner Kenntnis gelobt oder des Unwissens geziehen werde, denn davor präsentiert man mir noch eine bestätigende, vor allem bebilderte Wiederholung meiner Wahl. Dann kommt die zweite Frage. Von achtzehn. Beziehungsweise dreizehn in meinem Falle, an dieser Stelle mußte ich verletzungsbedingt und auch nervlich nicht mehr unversehrt ausscheiden. Schließen, die Scheißseite! Nehmt das als letzten Klick!
Allerdings weiß ich nun nicht, wer den Sprühkäse erfunden hat. Dabei sind das die Fragen, die die Neugier anregen, zudem könnte man diese Person dann einmal zur Rede stellen. Sprühkäse! Können Sie sich etwas Seltsameres vorstellen? Ich schon, aber das macht es nicht besser.
Besserung schien bei unserem Thema in Sicht, als eine offenbar maßgebliche, internetseitenwerbewertbestimmende Firma kundtat, fortan nicht in erster Linie die Klickzahlen, sondern vor allem die auf den Angeboten verbrachte Zeit heranzuziehen, um sagen zu können: Soso. Noch scheint dieses Konzept der umfassenden Akzeptanz zu harren, oder man denkt sich in den auf den Werbewert schielenden Redaktionen: Dauernd klicken dauert ja auch seine Zeit. »Wie zynisch müßte man in den auf den Werbewert schielenden Redaktionen sein, um so zu denken!«, lautet an solchen Stellen ein beliebter Einwurf, doch sollte man sich von rhetorischen Fragen mit Ausrufezeichen nicht verunsichern lassen. Meine Antwort: So zynisch nun auch wieder nicht.
Aber sehr wissenstester- und leserunfreundlich. Seit einiger Zeit ist es jedenfalls auch Sitte, nicht nur sehr lange Artikel auf zwei Seiten zu verteilen, sondern auch sehr kurze auf zwanzig. Satzweise. Wer mir hier treffende zwar, aber doch zuspitzende Schilderung unterlegen möchte, den verweise ich stracks auf die Internetausgaben überregionaler deutscher Wochenmagazine oder Qualitätstageszeitungen, insonderheit auf Kultur-, Sport- und Gesellschafts-/Panorama-/Vermischtmeldungen.
Ich werde aber nicht auf eingangs geschilderte Klickorgie verweisen, denn nur ungern deute ich mit dem Finger anklagend auf andere, besonders, da mir die Hand so wehtut, weil ich ja eine Sehnenscheidenentzündung habe. Stattdessen deute ich für alle anatomisch Wißbegierigen, die meine Diagnose noch nicht auf Anhieb zuordnen können, auf das Internetlexikon Wikipedia:
Die Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis, auch Peritendinitis oder Paratendinitis) ist eine Entzündung der Sehnenscheiden.
Klick' Dich schlau.
lux | 19:47 | mostly harmless | kulturalien | zwitschern
Worte der Woche
Aufrüttelndes übrigens kürzlich bei »Spiegel Online«:
»Männer ticken [...] anders als Frauen. Und umgekehrt.«
Umgekehrt auch. Kraß.
stw | 10:38 | wortwahl | gefunden | zwitschern
Schattenmann
stw | 12:20 | alsteralltag | zwitschern
Metrum
Übrigens, Beknackte!
Von allem anderen einmal ganz abgesehen: Was Ihr da auf Euren T-Shirts umhertragt ...
Die BRD ist uns völlig gleich.
Unsere Heimat ist das Deutsche Reich!
... ist echt ziemlich beschissenes Versmaß. Abtreten!
stw | 09:00 | wortwahl | gefunden | zwitschern
Gewagt
In der Zeitung lese ich von einer Lehrerin, die die NPD-Klientel unter den Schülern immer dann, wenn diese mit weltanschaulich bedruckter Oberbekleidung zum Unterricht erscheine, auffordere, »das T-Shirt auf links zu drehen«.
Also irgendwie finde ich das gleich doppelt mutig.
stw | 22:51 | wortwahl | gefunden | zwitschern
BILDblog
Nun, wenn die Frage schon im Raume steht: Nein, eigentlich nicht. Besagte Frage dazu lautet, ob es nerve, und sie handelt – nicht nur, aber vor allem – von BILDblog.de. Wie sollte es nerven? Es kommt nicht ungefragt zu einem hin und verbleibt dort ungebeten. Man muß mindestens einen Mausklick tätigen oder sogar »www.bildblog.de« ins Adressfeld tippen, und wenn man das tut, hat man dem freiwillig Besuchten nicht vorzuwerfen, er nerve mit Anwesenheit. (Bezeichnenderweise bleibt der frageauslösende Artikel »Warum das BildBlog nervt« die Antwort darauf schuldig.)
Dennoch gibt es zwei Punkte, die auch dem ganz und gar ungenervten und sympathisierenden »BILDblog«-Leser hin und wieder kritisch durch den Kopf gehen dürfen.
Zum einen ringt jede wiederkehrende »Bild«-Kritik mit dem gleichen schwer lösbaren Problem nicht nur jeder anderen wiederkehrenden Kritik, sondern überhaupt alles Wiederkehrenden: Irgendwann fesselt es nicht mehr ganz so heftig. Für »BILDblog« gilt das umso mehr, als es thematisch durch sein Konzept sehr eingeschränkt ist. Die Weise, wie »Bild« Tag für Tag gemacht wird, produziert Tag für Tag die gleiche Art Übertreibungen, Fehler, Verfälschungen, Verletzungen und Lügen. So handelt auch »BILDblog« Tag für Tag von der gleichen Art Übertreibungen, Fehler, Verfälschungen, Verletzungen und Lügen.
Da ist es auf lange Sicht – auch mit den zahlreichen großen und kleinen Unglaublichkeiten zwischendurch – nicht ganz einfach, den Eindruck von kleinkarierter Erbsenzählerei zu vermeiden, auch wenn gar nicht kleinkariert Erbsen gezählt wurden.
Doch wen dafür anklagen – und warum? Anders geht es kaum, zudem kommen wohl immer wieder neue, gefesselte Leser hinzu; vor allem aber ist »BILDblog« nur eines von vielen Informationsangeboten im Internet. Vielfalt kann sich hier jeder ganz leicht selber schaffen, nicht jede spezielle Seite kann (und sollte) das leisten.
Einen hartnäckigeren Nachgeschmack hinterläßt Punkt zwei: die vollständige Definition über jemand anderen; mehr noch, die nur negative Definition über einen anderen. Auch das trägt sicher zu sich lösender Fesselung bei, aber es ist auch ein Aspekt eigener Qualität.
Die Seite lebt komplett davon, sich an einem Gegner abzuarbeiten. Einem, der es verdient, natürlich. Aber bei aller Berechtigung, bei allem Informations- und auch Unterhaltunsgwert, bei allen Erfolgen: Letztlich bleibt es im Kern ein simples Abarbeiten. Vielleicht vermißt man als Leser irgendwann das Kreative und Schöpferische, nach dem man ja allezeit auf der Suche ist; vielleicht auch nicht. Sicher aber bereitet es auf Dauer ganz einfach ein ungutes Gefühl, wenn jemand ständig auf einen anderen zeigt, egal wie richtig, wichtig oder lustig es ist. Ist einfach seltsam. Nicht der Punkt, daß man auf diese Weise erfolgreich wird, wie bisweilen (auch im erwähnten Artikel) benörgelt wird. Nein, schon ganz für sich.
Daß das beim Lesen von »BILDblog« meist im Hintergrund bleibt, liegt daran, daß sie sich dort sehr professionell und sehr solide, also einfach sehr gut am Gegner abarbeiten. Überdies gilt auch für diesen wie für den ersten Punkt: Wen dafür anklagen – und warum? Das alles liegt im Wesen des »BILDblogs«, und man kann es daher den Gründern und Autoren nicht recht vorwerfen; außer man fordert die sofortige Schließung. Und das alles macht die Beiträge dort eben auch nicht weniger informativ und lesenwert.
Oder kurz: Nein, nervt eigentlich nicht.
stw | 22:01 | kulturalien | zwitschern