Das Wort »Rudelgucken« ist nun also in den Duden aufgenommen worden. (Warum auch immer.) Stolz darauf ist man vor allem beim WDR; die Suche nach einer dudenfähigen »Public Viewing«-Alternative und die Initiative für einen entsprechenden Eintrag gingen vom hauseigenen Radiosender »1LIVE« aus. Bemerkenswert daran ist, daß sich die westdeutschen Rundfunker offenbar nur noch sehr undeutlich daran erinnern, was sie damals zu der Aktion veranlaßt hat. Stattdessen heißt es jetzt:
Die 1LIVE Redaktion war 2008 zu dem Schluss gekommen, dass "Public Viewing" zu schwer über die Lippen geht.
Laut eines kurzen Artikels auf einer Seite namens einslive.de war die Redaktion 2008 eher zu dem Schluß gekommen, daß dieser Begriff »in Amerika [...] für die öffentliche Aufbahrung von Toten benutzt« werde und daher ein »Scheinanglizismus« sei, den es durch ein »treffenderes Wort« zu ersetzen gelte.
Das wiederum war schon damals eine einigermaßen verblüffende Behauptung, weil es konservativ geschätzt ungefähr zweieinhalb Sekunden dauert, sich mit bereits minimaler Medienkompetenz von ihrer Bodenlosigkeit zu überzeugen. Insofern war es möglicherweise gar keine so dumme Idee, das lieber vergessen zu haben. Nach Metametametametaebene und Gegengegengegenwind hier also auch noch mal der:
Und jetzt steht »Rudelgucken« im Duden. Glückwunsch.