Vor längerem waren hier mal befremdliche Bewegungsabläufe von Musizierenden Thema; in diesem Zusammenhang wurde auch von einem Mann berichtet, der diese Spackohaftigkeit recht beeindruckend mit radikaler Nichtplausibilität seiner Anwesenheit verband. Auch das wirft immer wieder Fragen auf.
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Auf der Bühne steht diesmal eine Band namens »Torpus & The Art Directors«, (Sönke) Torpus ist der Frontmann, die anderen sind dann wohl die Art Directors. Einer von ihnen spielt abwechselnd Banjo und Mandoline, der nächste ist Gitarrist, eine Geigerin ist auch dabei – und einer hält ein Bier in der Hand und steht herum. Gelegentlich tritt er an ein Mikrofon und macht Aaaaah. Manchmal macht er Aaaaahaaaaahaaaaa. Dann steht er wieder herum und wippt und nippt, konstruktiv würde man es so formulieren: Er ist nicht im Weg.
Vorschlag: Auch wenn das möglichst vielstimmig vorgetragene Aaaaah offenbar ein Hauptbestandteil Eures »modernen Folk« (Torpus) sein soll – drückt dem Mann doch wenigstens einen Schellenkranz in die Hand, auf daß er ihn rhythmisch schüttle. Schon um ihm andere Umschreibungen seines Kunstschaffens zu ermöglichen als: Danebenstehen, wenn andere Musik machen.
Andererseits ist das natürlich nicht der schlechteste Job der Welt, wenn man sonst gerade nichts vorhat. Muß man auch erstmal hinbekommen. Oder in Abwandlung eines schönes Satzes von Gregory Corso (feat. Heinzer): Ohne ein Instrument zu spielen einer Band anzugehören und nicht der Sänger zu sein – auch schon wieder irgendwie geil.
Nachtrag 20. April: Sönke Torpus bekommt gern »Gegenwind«, aber nicht solchen. – Wir sind natürlich höflich genug, darauf zu antworten.