Die Vernunft strikes back. Diesmal in Justitias Gestalt: Der BGH kam nach reiflicher Überlegung zu dem Schluß, daß »Fußball WM 2006« kein Begriff ist, den sich die FIFA schützen lassen kann. Sondern eine sprachübliche Bezeichnung für ein Ereignis. Sie kommen nicht drauf, wofür. »Für die damit beschriebene Sportveranstaltung, nämlich der im Jahre 2006 in Deutschland stattfindenden Fußballweltmeisterschaft.«
Wahnsinn. Ich will ganz offen sein: Ich hatte auch diesen Eindruck. Außerdem habe ich den Eindruck, daß sie bei der FIFA mit der zunehmend irren Kommerzialisierung ihren eigenen Sport gehörig in die Scheiße reiten. Irgendwann merkt sogar der Fußballfan, daß er längst nicht mehr der atmosphärische Teil seines Herzenssports, sondern der bezahlende Teil einer durchgedrehten Geldmaschine ist. Dann ist die gute Laune schnell weg.
Aber kein Schatten ohne Licht. Man kann nur schwer leugnen, daß die Werbeblüten, die der Irrsinn hervorbringt, mindestens tragikomisch sein können. Etwa die Mannschafts-Busse von Mercedes, die mit aufgeklebtem Hyundai-Logo umherfahren müssen, weil Hyundai offizieller FIFA-Partner für die WM in Deutschland ist – aber leider gar keine Busse nach Europa exportiert. Auch nicht ausnahmsweise. Wie schade. Aber es nützt ja nichts: Wes' Brot ich es, des' Logo prangt.
Groteske Ergebnisse? Völlig egal. Hauptsache satt.