Es ist wie immer. Geht Ihnen das auch so? Nach gefühlten 183 WM-Tagen mit neun Spielen täglich tendieren für den Weltmeisterschaftsfiebrigen die ersten Tage ohne Begegnung etwas ins Sinnlose. Auch das Zeitgefühl hat gelitten, stellt man fest. Das Wort »WM-Halbzeit« schwirrt einem ständig durch den Sinn. Und nur mit Mühe macht man sich klar, daß man an den vergangenen schon 19 von 31 WM-Tagen bereits 56 von 64 Spielen gesehen hat.
So vieles ist bereits geschehen. Ein – na und? – Halbzeitrückblick in Fragen.
Was ist eigentlich eine »endgültige Vorentscheidung«, wie sie laut einer RTL-Reporterin an einem Vorrundenspieltag gefallen war?
Klingen die Namen »Gilles Yapi-Yapo« und »Razak Pimpong« für Ivorer beziehungsweise Ghanaer wohl auch so fröhlich?
Wo läge wohl der Unterhaltungswert der DFB-Gremien ohne die verbalen Über-den-Spann-Rutscher des Gerhard Mayer-Vorfelder? – »Ich will mich ja nicht selbst loben, das sollen andere machen.«
Ist es peinlicher, als Schiedsrichter einem Spieler drei gelbe Karten in einem Spiel zu zeigen, oder sich als Spieler drei gelbe Karten in einem Spiel einzuhandeln?
Wie fühlt man sich wohl, wenn man ein Elfmeterschießen zu null verloren hat?
Was machen die Vorrundengegner des Iran mit den Teppichen, die ihnen vor dem Spiel vom persischen Kapitän statt eines Wimpels überreicht wurden?
Worauf wollte Karl-Heinz Riedle hinaus, als er erklärte: »Sie spielen nicht schnell genug; kann natürlich am Tempo liegen.«
Wer hat vergessen, Reinhold »Es liegt eine besondere Spannung über diesem Spiel« Beckmann zu sagen, daß es sich bei Spanien vs. Frankreich um ein WM-Achtelfinale handelt?
Wozu wäre Ronaldinho wohl in der Lage, wenn er sein Gebiß nicht einem Pferd entliehen hätte und durch die permanent auseinandergedrückten Lippen mit daraus resultierender vermehrter Mundatmung nicht »definitiv 22 Prozent« an Leistung einbüßte?
Wie bewertet eigentlich der Zuschauer des turkmenischen Staatsfernsehens den Bescheid seiner Regierung an die TV-Rechteinhaber, »kein Interesse« an den WM-Übertragungen zu haben?
Und:
Was erlauben Wark? (Beckmann und Simon noch viel weniger sehen, was passieren in Platz? È vero. Dennoch: Grandiose Wiederkehr der berühmtesten Trainerrede der Welt.)