26.06.2006

Grammatische Deutschheit

Neulich deutschten auf Deutsch
vier deutsche Deutschlinge deutschend,
sich überdeutschend am Deutsch,
welcher der Deutscheste sei.

Vier deutschnamig benannt:
Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich;
selbst so hatten zu Deutsch
sie sich die Namen gedeutscht.

Jetzt wettdeutschten sie,
deutschend in grammatikalischer Deutschheit,
deutscheren Komperativ, deutschesten Superlativ.

»Ich bin deutscher als deutsch.«
»Ich deutscherer.«
»Deutschester bin ich.«
»Ich bin der Deutschereste oder Deutschestere.«

Drauf durch Komperativ und Superlativ fortdeutschend,
deutschten sie auf bis zum – Deutschesterestersten,
bis sie vor komperativisch – und superlativischer Deutschung
den Positiv von Deutsch hatten vergessen zuletzt.

(Friedrich Rückert. Auch schon lange tot.)

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