04.03.2007

Klopfökonomie II

Sie erinnern sich? Vor wenigen Tagen endete ein Kaufversuch mit geringem Erfolg und großer Enttäuschung; woraufhin sich der Ich-Erzähler in eine halb ironische Verschwörungstheorie flüchtete. Was er damals noch nicht wissen konnte, war folgendes ...


[...]
Eher zufällig befinde ich mich schon wieder im Elektronikgroßmarkt; einmal da, führt mich mein Weg allerdings sehr zielstrebig zu dem Schaukasten, an den sich aufmerksame Leser erinnern werden. Ich bin neugierig.

Und siehe: Es stapeln sich dort genau jene EOS 350, die vor einer Woche »leider nicht mehr da« waren. Diesmal ist die Situation genau umgekehrt: Die Kameras sind anwesend, was fehlt, ist das Preisschild.

Das verleiht der Sache eine gewisse Spannung, gesteigert dadurch, daß der auskunftsfähige Mann sehr ausdauernd von einem Kunden nach den immer gleichen Informationen befragt wird. Ich warte und schaue immer wieder auf die Kamera meiner Begierde. Ist sie etwa tatsächlich um den geschätzten Betrag teurer?

Dann erwische ich ihn. Ob das die EOS 350 zu dem kürzlich ausgeschriebenen attraktiven Preis sei. Äh nein, sagt er, und aus seiner Antwort ersehe ich, daß sie nun keineswegs um die 20 Euro mehr für zwischenzeitlich verschwundenen Geräte haben möchten. Sie möchten 44 Euro mehr.

Er stammelt noch irgendwas zu dem von mir erwähnten Preis, das mir undurchsichtig bleibt. Fast habe ich das Gefühl, ihm auch.

Dann bekommen sie eben 44 Euro mehr, denke ich. Aber nicht von mir. Da müssen sie schon länger klopfen.
[...]

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